Meteosat 8

Dienstältester europäischer Wettersatellit sicher im „Friedhofsorbit“ angekommen

 

Die Maßnahme dient dem Schutz in Betrieb befindlicher Satelliten in den zunehmend überfüllten Orbits

Meteosat 8
Meteosat 8

Der weltweit dienstälteste Wettersatellit im geostationären Orbit, Meteosat-8 von EUMETSAT, wurde nach 20 Jahren im Dienste der Menschheit im „Friedhofsorbit“ beigesetzt.

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17 October 2022

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17 October 2022

Meteosat-8 wurde am 28. August 2002 in Betrieb genommen und war der erste der MSG-Wettersatelliten (Meteosat Second Generation), die einen bedeutenden technologischen Fortschritt in der Satellitenmeteorologie markierten.

„Als Meteosat-8 entwickelt wurde, gab es noch keine Richtlinien für die sichere Entsorgung von Satelliten nach Ablauf ihrer Betriebszeit“, erklärt EUMETSAT-Generaldirektor Phil Evans.

„Dank eines außergewöhnlich guten Raumfahrzeugdesigns und eines sorgsamen Betriebs konnten wir die Lebensdauer von Meteosat-8 weit über die erwarteten 7,5 Jahre hinaus verlängern. Was aber noch wichtiger ist: Wir konnten auch sicherstellen, dass noch genügend Treibstoff an Bord vorhanden ist, um ihn aus den Umlaufbahnen anderer Satelliten im geostationären Orbit herauszubringen, als ein sicherer Weiterbetrieb nicht länger möglich war.

„Da es von entscheidender Bedeutung ist, die immer voller werdenden Satellitenumlaufbahnen für in Betrieb befindliche Raumflugkörper sicher zu halten, war EUMETSAT sehr darauf bedacht, Meteosat-8 gemäß den Standards zur Minimierung von Weltraumschrott in den sogenannten „Friedhofsorbit“ zu befördern.“

Meteosat 8
Das letzte Bild von Meteosat-8 wurde Meteorologen am 1. Juli 2022 von EUMETSAT bereitgestellt.

Die Umlenkung von Meteosat-8 begann am 6. Oktober mit einer Reihe von Manövern, die darauf ausgelegt waren, den Satelliten mindestens 247 km über den geostationären Orbit zu bringen.

Dann wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die langfristige Stabilität des Satelliten zu gewährleisten und das Risiko zu minimieren, dass er irgendwann in Einzelteile zerfällt. Dazu gehörten die Reduzierung der Umdrehungszahl des Satelliten, die Entleerung der Treibstoffreste an Bord und das Ausschalten aller elektrischen Komponenten.

Meteosat-Satelliten sind von entscheidender Bedeutung für die Vorhersage sich rasch entwickelnder schwerer Wetterereignisse wie Stürme. Meteosat-8 produzierte während seiner Betriebsdauer rund eine Million Bilder von ganz Europa, Afrika und dem Indischen Ozean, seinen Inseln und den umgebenden Ländern. (Mehr über das Leben von Meteosat-8 erfahren Sie hier.)

EUMETSAT betreibt gegenwärtig drei weitere MSG-Wettersatelliten –  Meteosat-11 und -10 über Europa und Afrika sowie Meteosat-9 über dem Indischen Ozean.

Der erste Satellit der dritten Generation der Meteosat-Satelliten von EUMETSAT wird in Kürze von Kourou, Französisch Guayana, aus in den Orbit starten, der Beginn eines weiteren wichtigen technologischen und wissenschaftlichen Schritts in der Satellitenmeteorologie.


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