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Testphase zur Datenverbreitung des MSG-3-Satelliten beginnt

 

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EUMETSAT hat mit der Verbreitung der Bilddaten und meteorologischen Produkte von MSG-3 zu Testzwecken an die nationalen Wetterdienste in seinen Mitglieds- und Kooperationsstaaten und an das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) begonnen

Last Updated

03 November 2020

Published on

23 October 2012

Der am 5. Juli gestartete MSG-3 ist der jüngste in der Meteosat-Reihe geostationärer Satelliten. Seine Inbetriebnahme verläuft planmäßig, sodass die Testverbreitung der Bilddaten und meteorologischen Produkte anlaufen kann. Mitte Dezember, wenn die Inbetriebnahme von MSG-3 nach Plan abgeschlossen sein und der Satellit in Meteosat-10 umbenannt werden soll, folgt die Verbreitung an eine größere Nutzergemeinschaft. Im Anschluss daran wird der Satellit Mitte Januar 2013 auf 0º positioniert, um den operationellen Dienst aufzunehmen.

Die Meteosat-Satelliten der zweiten Generation (Meteosat Second Generation – MSG) sichern die operationellen Wetter- und Klimaüberwachungsdienste über Europa und Afrika dank ihrer optimalen Nutzung als Zwei-Satelliten-System: ein Satellit liefert alle 15 Minuten Vollbilder des europäischen und afrikanischen Kontinents sowie von Teilen des Atlantischen und Indischen Ozeans, während der zweite über Europa und Nordafrika in kürzeren Abständen alle fünf Minuten Bilder sendet (Rapid Scanning Service).

Ab Mitte Dezember wird Meteosat-10 zwei Monate lang parallel zu Meteosat-9 Vollbilder erfassen, bevor er ab Mitte Januar alle 15 Minuten den operationellen Dienst über Europa und Afrika leistet.

Meteosat-9 übernimmt dann den Rapid Scanning Service von Meteosat-8 – dem ersten MSG, der 2002 gestartet wurde. Meteosat-8 bleibt in der Umlaufbahn und wird als Backup dienen, mindestens bis zum für 2015 geplanten Start von MSG-4.

Meteosat-9 und -10 bilden die Zwei-Satelliten-Konfiguration, die die Wetterdienste künftig bei einer ihrer schwierigsten Aufgaben unterstützen wird, der Kürzestfristvorhersage (dem so genannten Nowcasting). Dabei geht es darum, sich rasch entwickelnde, schwere Wetterlagen wie Gewitter oder Nebel zu erkennen und zu beobachten und entsprechende Warnungen herauszugeben.

Mehr über die zweite Meteosat-Generation

MSG ist ein Gemeinschaftsprogramm von ESA und EUMETSAT. Die ESA ist für die Entwicklung der die von EUMETSAT festgelegten Nutzer- und Systemanforderungen erfüllenden Satelliten und für die Beschaffung nachgebauter Satelliten im Auftrag von EUMETSAT zuständig. Außerdem nimmt die ESA den Start und den Anfangsbetrieb jedes Satelliten bis zu seiner Beförderung in die geostationäre Umlaufbahn wahr, bevor sie ihn EUMETSAT für die Nutzung übergibt.

EUMETSAT entwickelt sämtliche für die Versorgung der Nutzer mit Produkten und Diensten und die Deckung ihres sich weiterentwickelnden Bedarfs erforderlichen Bodensysteme, beschafft die Startdienste und betreibt das Gesamtsystem für die Nutzer.

MSG 3 ist der dritte einer 2002 ins Leben gerufenen Reihe von vier drallstabilisierten Satelliten, die als Hauptnutzlast ein Hochleistungsinstrument zur multispektralen Satellitenbilderzeugung im sichtbaren Licht und im Infrarotbereich (Spinning Enhanced Visible and InfraRed Imager, SEVIRI) mit sich führen. Hauptauftragnehmer der MSG-Satelliten ist Thales Alenia Space; das Instrument SEVIRI wird von Astrium gebaut.

SEVIRI konzentriert sich hauptsächlich auf Europa und Afrika und liefert verbesserte Wetterbeobachtungen, um genauere örtliche Wettervorhersagen insbesondere bei rasch entstehenden Gewittern zu ermöglichen. Das Instrument tastet die Erdoberfläche und die Atmosphäre alle 15 Minuten in 12 unterschiedlichen Wellenlängen ab und beobachtet dabei die Wolkenbildung und misst die Temperaturen.

SEVIRI kann Gebilde mit Durchmessern von nur 1 km im sichtbaren Licht und 3 km im Infrarotbereich aufspüren.

Darüber hinaus führt MSG 3 zwei Sekundärnutzlasten mit. Der Sensor zur Bestimmung der Strahlungsbilanz der Erde (Global Earth Radiation Budget sensor, GERB) soll feststellen, wie viel Solarenergie in den Weltraum zurückreflektiert wird und wie viel in das Klimasystem gelangt, und Einblicke in die atmosphärische Zirkulation auf den Tages- und Nachtseiten liefern. Ferner wird der Satellit dank eines Such- und Rettungstransponders als Relais für Notrufe von Notfallbaken fungieren.

Die MSG-Satelliten wurden im französischen Cannes von einem europäischen Konsortium unter der Leitung von Thales Alenia Space France gebaut. Insgesamt sind mehr als 50 Unterauftragnehmer aus 13 europäischen Ländern beteiligt.

Der Start des letzten Satelliten der Reihe, MSG 4, ist für 2015 vorgesehen.

Mehr über EUMETSAT

Die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, mit derzeit 26 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich) und fünf Kooperationsstaaten (Bulgarien, Estland, Island, Litauen und Serbien).

EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-8 und -9 über Europa und Afrika sowie Meteosat-7 über dem Indischen Ozean. Der dritte Meteosat der zweiten Generation (MSG-3) – künftig Meteosat-10 am Ende seiner Inbetriebnahme – wurde am 5. Juli 2012 gestartet.

Metop-A, Europas erster polarumlaufender Wettersatellit, wurde im Oktober 2006 gestartet und liefert seit dem 15. Mai 2007 operationelle Daten. Er wird durch Metop-B ersetzt, der am 17. September 2012 gestartet wurde.

Der Meeresbeobachtungssatellit Jason-2, der am 20. Juni 2008 an den Start ging, erweitert die bisherige Palette von EUMETSAT um Daten zu ozeanischen Wasserständen, Wellen und Seegang.

Die Daten und Produkte von EUMETSAT leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und Überwachung der Umwelt und des globalen Klimas.

Über EUMETSAT