Press Release - Metop-B - IASI Spectra (fullsize)

Das IASI Instrument an Bord des Metop-B-Satelliten erzeugt erste Daten

 

Press Release - Metop-B - IASI Spectra (fullsize)
Press Release - Metop-B - IASI Spectra (fullsize)

Das Infrarot-Interferometer zur Sondierung der Atmosphäre (Infrared Atmospheric Sounding Interferometer, IASI) an Bord des Metop-B-Satelliten von EUMETSAT hat am 24. Oktober 2012 um 14:58 koordinierter Weltzeit (UTC) sein erstes kalibriertes Infrarotspektrum erzeugt

Last Updated

20 February 2023

Published on

30 October 2012

Das IASI misst die infrarote Energie, die das Erdatmosphärensystem ausstrahlt, in 8461 einzelnen Spektralkanälen. Aus den so erzeugten Spektren werden Informationen zu hochaufgelösten, vertikalen Temperatur- und Feuchtigkeitsprofilen in der Atmosphäre abgeleitet, die als wichtige Eingabedaten für die Modelle der numerischen Wettervorhersage dienen – der Grundlage der modernen Meteorologie.

Das Instrument IASI wurde von der französischen Raumfahrtbehörde Centre National d’Etudes Spatiales (CNES) im Rahmen eines Vertrags mit Thales Alenia Space entwickelt. Das CNES ist auch für die Überwachung des Instruments in der Umlaufbahn zuständig, um seine hohe Leistungsfähigkeit zu gewährleisten.

First IASI/Metop-B Spectrum
First IASI/Metop-B Spectrum

Carole Larigauderie, die Projektleiterin beim CNES für die IASI-Mission, sagte dazu: „IASI an Bord des Metop-B-Satelliten funktioniert wie ein Uhrwerk. Die Inbetriebnahme verlief reibungslos. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen der beiden Teams von CNES und EUMETSAT. Ich möchte hervorheben, dass die Zusammenarbeit von ESA, EUMETSAT und CNES von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist, was zum Erfolg dieser ersten Phase beigetragen hat.“

Das erste IASI-Instrument an Bord von Metop-A führte zu solch erheblichen Verbesserungen in der numerischen Wettervorhersage, dass einige Wetterdienste es als „beste meteorologische Sonde, die jemals entwickelt wurde“ bezeichnen (Météo France).

Andy Brown, stellvertretender Leiter der Grundlagenforschung des britischen Wetterdiensts Met Office, erklärte: „Satellitendaten spielen für die Wettervorhersage eine wesentliche Rolle. Eine jüngste Studie des Met Office hat gezeigt, dass Satelliten etwa 65% der Gesamtwirkung beitragen, die Beobachtungen auf das Ergebnis der weltweiten Modelle zur Wettervorhersage haben. Mit IASI auf Metop-A haben wir die größte Wirkung erzielt, die jemals ein einzelnes Instrument erreicht hat, und wir freuen uns auf die weiteren Verbesserungen, die uns die Daten des IASI an Bord von Metop-B bringen werden."

Anhand der Daten des IASI wird außerdem die Konzentration von Spurengasen wie Ozon, Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid überwacht. So tragen sie auch dazu bei, den Wissenschaftlern ein grundlegend neues Verständnis der Atmosphärenchemie zu liefern.

Über Metop

Die Metop-Satelliten sind die ersten operationellen europäischen Wettersatelliten in polarer Umlaufbahn. Sie bilden das Weltraumsegment des polaren EUMETSAT-Systems (EPS) und liefern Daten für die numerische Wettervorhersage – Grundlage der modernen Meteorologie – sowie für die Klima- und Umweltüberwachung.

Die in einer Höhe von 817 km fliegenden Metop-Satelliten sind jeweils mit denselben hochentwickelten Instrumenten ausgestattet. Sie stellen detaillierte, nur aus der niedrigen Erdumlaufbahn aus erfassbare globale Daten bereit, wie etwa für vertikale Profile der Temperaturen und der Feuchtigkeit in der Atmosphäre, Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen über Meeresoberflächen und bestimmte Atmosphären- und Spurengase.

Dank der Beobachtungen von Metop-A sind 10-Tage-Wettervorhersagen deutlich zuverlässiger geworden. Diese Vorhersagen sind von entscheidender Bedeutung, wenn es um den Schutz von Leben und die Begrenzung von Sachschäden geht, und kommen außerdem wetterabhängigen Branchen der europäischen Wirtschaft, insbesondere dem Energie-, Verkehrs-, Bau-, Landwirtschafts- und Tourismussektor, zugute.

Die drei Metop-Satelliten, deren Starts in größeren Abständen zueinander erfolgen, liefern kontinuierliche Daten bis 2020. Der erste Satellit, Metop A, wurde 2006 gestartet, der Start des dritten und letzten Satelliten, Metop C, ist für Ende 2017 geplant.

Die ESA ist für die Entwicklung der drei Metop-Satelliten verantwortlich, wobei sie von EUMETSAT festgelegte Nutzer- und Systemanforderungen erfüllt. Die ESA führt auch die Betriebstätigkeiten für die LEOP-Phase (Start und Einsatzerprobung) durch, während der die Satelliten in ihre polare Umlaufbahn gebracht werden, bevor sie sie zur Einsatzerprobung und weiteren Nutzung an EUMETSAT übergibt. EUMETSAT entwickelt alle Bodensysteme, die erforderlich sind, um den Nutzern Produkte zu liefern und Dienstleistungen zu erbringen und auf deren sich weiterentwickelnde Bedürfnisse reagieren zu können, übernimmt die Beschaffung aller Startdienste für Metop sowie den Betrieb des gesamten Systems im Dienste der Nutzer.

Das EPS-Programm ist der europäische Beitrag zum anfänglichen gemeinsamen polaren System (Initial Joint Polar System, IJPS), das gemeinsam mit der amerikanischen Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA) unterhalten wird.

Mehr über EUMETSAT

Die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, mit derzeit 26 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich) und fünf Kooperationsstaaten (Bulgarien, Estland, Island, Litauen und Serbien).

EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-8 und -9 über Europa und Afrika sowie Meteosat-7 über dem Indischen Ozean. Der dritte Meteosat der zweiten Generation (MSG-3) – künftig Meteosat-10 am Ende seiner Inbetriebnahme – wurde am 5. Juli 2012 gestartet.

Metop-A, Europas erster polarumlaufender Wettersatellit, wurde im Oktober 2006 gestartet und liefert seit dem 15. Mai 2007 operationelle Daten. Er wird durch Metop-B ersetzt, der am 17. September 2012 gestartet wurde.

Der Meeresbeobachtungssatellit Jason-2, der am 20. Juni 2008 an den Start ging, erweitert die bisherige Palette von EUMETSAT um Daten zu ozeanischen Wasserständen, Wellen und Seegang.

Die Daten und Produkte von EUMETSAT leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und Überwachung der Umwelt und des globalen Klimas.

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Über CNES

Das 1961 gegründete Centre National d’Etudes Spatiales (CNES) ist die Regierungsbehörde, die für die Ausgestaltung und Umsetzung der französischen Raumpolitik in Europa zuständig ist.

Ihre Aufgabe ist, die künftigen Raumsysteme zu entwickeln, Raumtechnologien zur Reife zu führen und den unabhängigen Zugang Frankreichs zum Weltall zu sichern.

Das CNES ist ein wichtiger Akteur im europäischen Raumprogramm und einer der Hauptinitiatoren von Initiativen und Vorschlägen, die Frankreichs und Europas Wettbewerbsvorteil erhalten sollen.

Die Behörde konzipiert und implementiert Raumprogramme mit ihren Partnern in Wissenschaft und Industrie und ist eng in zahlreiche internationale Kooperationsprogramme eingebunden – der Schlüssel zu jeder weitreichenden Raumpolitik.

Mit ihren mehr als 2400 Beschäftigten – 1800 davon sind Ingenieur/innen und Fachkräfte mit einem Frauenanteil von 35% – verfügt die Behörde über einen außerordentlichen Kompetenzpool.

Dank seiner Innovationsfähigkeit und zukunftsweisenden Ausrichtung trägt das CNES dazu bei, neue Technologien zu fördern, die der ganzen Gesellschaft nützen. Der Schwerpunkt liegt auf:

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  • Wissenschaftliche und technologische Forschung
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